Verein

Wer ein bisschen was zum Lesen sucht, der findet hier die gesamte Vereins-Chronik in Textform:

,,Der Schießsport ist die älteste, die schönste und die edelste Sportart. Am Schießen kann sich Alt und Jung, Mann und Frau ergötzen und erfreuen.“ Mit diesen Worten beginnt die Niederschrift eines unbekannten alten Dieffler Schützenbruders, der anlässlich unseres 3Ojährigen Vereinsjubiläums im Jahre 1956 seine Erinnerungen niederschrieb. Diese Niederschrift, deren Verfasser heute nicht mehr zu ermitteln ist, und die Erzählungen der wenigen heute noch lebenden ehemaligen Mitglieder der Schützengilde, sind die einzigen Unterlagen, auf die wir unsere Vereins-Chronik aufbauen können. Leider sind alle Vereinsprotokolle und Kassenbücher sowie der größte Teil der gemachten Fotos durch die Kriegseinwirkungen verloren gegangen. Dem Bericht der ,,Alten“ und des oben erwähnten Schützenbruders zufolge bestand bereits in den Jahren vor 1900 bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges in Diefflen ein Sportschützenverein. Dieser übte auf einem Schießstand am unteren ,,Babelsberg“ das Schießen mit der Großkaliberwaffe. Auch sollen weitere Vereine tätig gewesen sein, die jedoch stets nur kurze Zeit bestanden. Nähere Einzelheiten sind hierüber nicht bekannt. Die Gründung unserer Schützengilde ,,St. Hubertus,, Diefflen geht auf die Initiative des Gastwirtes Ferdinand Huwig, des Försters Erwin Brössner aus Saarwellingen, des Schreiners Peter Weber aus Diefflen, des Hüttenarbeiters Franz Lauer aus Nalbach, des Eisenbahners Johann Lauer, des Hüttenarbeiters Johann Scherer und des Bierverlegers Peter Jost alle aus Diefflen, zurück. Bereits im Jahre 1925 fanden im damaligen Gasthaus Huwig (heute Huffer), regelmäßige Zusammenkünfte von Förstern, Jägern, Jagdgehilfen und schießsportinteressierten Bürgern statt. Bei der dann in den ersten Tagen des Jahres 1926 stattgefundenen Gründungsversammlungen sollen etwa zwanzig Personen anwesend gewesen sein. In diesem Zusammenhang werden auch als weitere Mitbegründer Peter Becker, Jakob Krein, Jakob Domma, Peter Kockler, Johann Vossen, Johann Huwig, Nikolaus Schmittberger, Peter Schamper, Nikolaus Schamper, Jakob Kallenborn, Willi Lorang alle aus Diefflen sowie der Polizist Borrek und Jakob Dräger aus Nalbach und Albert Turner aus Düppenweiler genannt. Zum 1. Vorsitzenden der Schützengilde wurde Peter Weber gewählt. Ferdinand Huwig soll zum 1. Schriftführer gewählt worden sein. über die Besetzung des weiteren Vorstandes ist leider nichts mehr bekannt. Durch den persönlichen Einsatz und dem Idealismus von Oberschützenmeister Peter Weber gewann der jetzige Verein rasch an Ansehen. Er zählte bald schon 45 Mitglieder. Jakob Spurk, Jakob Muhm, Peter Kockler und Wendel Monter gehörten zu den Ersten, die der jungen Gilde beitraten. Man gründete auch sofort eine Jugendgruppe, der Alfons Barbian und Jakob Scherer beitraten. Sie sind dem Verein bis heute treu geblieben Zuerst benötigte man einen Schießstand und Sportgewehre. Man begann sofort mit der Arbeit und noch im gleichen Jahr wurde der Schießstand im Garten des Gasthauses Huwig fertiggestellt. 1927 fand das erste Preisschießen in Diefflen statt. Im gleichen Jahr, 1927, wurde der Schützenbund für Saarland Primstal gegründet. Unsere Schützengilde, die bereits Mitglied des Deutschen Schützenbundes war, trat diesem neugegründeten Bund sofort bei. Der Schützenbund für Saar- und Primstal führte jedes Jahr ein Schützenfest durch. Hierbei fanden das Bundespreisschießen und das Schießen auf die Bundeswanderkette statt. An dem Schießen um die Wanderkette beteiligte sich jeder Mitgliederverein. Es war vereinbart worden, dass die Kette Eigentum desjenigen Vereins wurde, der sie dreimal erringen konnte. 1927 fand das erste Bundesschützenfest in Piesbach statt. Auch unser Verein nahm daran teil. Seine Schützen konnten viele Preise erringen. Die Mannschaft wurde beim Schießen um die begehrte Wanderkette erster Sieger. Dies wurde gebührend gefeiert. In ausgelassener Stimmung und mit Musik trat man den Heimweg an. Beim Vereinswirt wurde die Feier im Freundeskreis fortgesetzt. Bei dem kurz danach durchgeführten Königsschießen stellten sich die Schützen dem Fotografen zu einem Erinnerungsfoto. Dieses Foto ist die älteste noch vorhandene Aufnahme. Es half uns sehr bei der Ermittlung der damaligen Vereinsgeschichte. Die Originalaufnahme des Bildes wurde aus Schutt und Geröll gerettet und wird einen Ehrenplatz in unserem Schützenhaus erhalten Es hatte sich gezeigt, dass der erste Schießstand der Schützengilde nicht den vorgeschriebenen Maßen des neuen Bundes entsprach. Um aber die Schußbahn verlängern zu können, musste man über das Gelände des Anwesens Huwig hinausbauen. Man wendete sich an den Eigentümer des Nachbargrundstückes, Herrn Peter Reiter, der seine Einwilligung zum Bau eines Kugelfanges mit Scheibenhaltern und Anzeigenraum auf seinem Grundstück gab. Der Schießstand wurde nun umgebaut. Er fand allseits Bewunderung und galt in den Schützenkreisen als einer der sichersten und modernsten Anlagen. Bald kamen die Schützen aus der ganzen Umgebung, um auf dieser neuen Anlage zu schießen. Im Jahre 1928 fand das nächste Bundesschützenfest in Saarwellingen statt. Hier gelang es unseren Schützen ihren Vorjahressieg zu wiederholen. Sie errangen zum zweiten Mal die Bundesschützenkette. 1929 wurde die Austragung des Bundesschützenfestes der Dieffler Schützengilde übertragen. Die Vereine des gesamten Bundes für Saar- und Primstal machten nun große Anstrengungen um unserer Mannschaft die Wanderkette abzujagen. Es geschah, was kein Dieffler Schütze für möglich gehalten hätte, auf eigenem Stand ging die Bundeswanderkette verloren. Die Mannschaft aus Roden gewann diesmal die begehrte Kette. In den folgenden Jahren gelang es unseren Schützen nicht mehr die Kette zu erringen. 1936 wurde der Schützengilde ,St. Hubertus,, Diefflen wieder die Ausrichtung des Bundesschützenfestes übertragen. Bereits mehrere Wochen vorher begann ein großes Preisschießen. An den Hauptfesttagen fand das Schießen um die Bundeswanderkette statt. Unsere Mannschaft gewann mit knappem Vorsprung. Sie hatte die begehrte Kette zum dritten Mal errungen und diese wurde Eigentum des Vereins. Leider ging die Kette in den Kriegswirren verloren. Außer diesen jährlichen Schützenfesten wurden zwischen den Mitgliedsvereinen des Schützenbundes für Saar- und Primstal Vergleichskämpfe ausgetragen. Über Erfolg und Verlauf dieser Kämpfe ist leider nichts mehr bekannt. Das vereinsinterne Leben war zu dieser Zeit bereits sehr rege. Man verstand nicht nur Feste zu feiern, sondern übte sich auch im Schießsport. Geschossen wurde damals nur mit dem Kleinkalibergewehr oder Flobertgewehr. Im Monat März fand stets das Eröffnungsschießen statt. Ab April musste jeder Schütze sein monatliches Pflichtschießen erfüllen. Der beste Schütze erhielt dann einen kleinen Preis. An jedem Ostermontag fand das Ostereierschießen statt, das sich großer Beliebtheit erfreute. Ein Trainingsschießen wurde jeden Sonntag abgehalten, das lediglich durch kleine, vereinsinterne Preisschießen unterbrochen wurde. Im Monat August fand das traditionelle Königsschießen statt. Der Tag des Königsschießens klang mit der Königsfeier aus. Diese Feier wurde stets montags innerhalb des Vereins in gemütlicher Runde im Vereinslokal fortgesetzt. Die Würde des Königs konnte sich zu der damaligen Zeit allerdings nur der leisten, der auch über entsprechendes Einkommen verfügte. Die Kosten für die interne Königsfeier musste stets der neue Schützenkönig tragen. Trotzdem fanden stets spannende Zweikämpfe statt. Um endgültig den Sieger zu ermitteln, musste oft mehrmals ein Stechen durchgeführt werden. Der Sieger wurde zum neuen Schützenkönig ernannt. Am ersten Sonntag im November fand das Hubertusschießen mit anschließendem Hubertusball statt. Im Dezember wurde das Abschlussschießen und das Silvesterschießen veranstaltet. Hierbei wurden als Preis frisch erlegte Hasen angeboten, die der Vereinswirt für die ganze Gesellschaft zubereiten musste. Auch erinnert man sich, dass zum Scherz auch schon mal ein ,,Dachhase“ unter die Preise geschmuggelt wurde, was keiner der Anwesenden bemerkt haben soll. Leerlauf gab es zur damaligen Zeit in dem Vereinsleben nie. Da sich seit Bestehen der Schützengilde stets auch Jäger und Förster in ihren Reihen befanden, begleitete man hin und wieder diese bei ihren Streifzügen oder bei der Jagd. Auch beteiligte sich die Schützengilde schon damals sehr rege am Geschehen der anderen Ortsvereine und der gesamten Öffentlichkeit in der ganzen Umgebung. Die Mitglieder der Schützengilde waren überall stets gern gesehene Gäste. Die Vereinsgeschicke wurden seit der Gründung von Peter Weber als Oberschützenmeister gelenkt und bestimmt. Er galt als einer der aktivsten und besten Schützen der Umgebung. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden mehrmals gewechselt. Es ist lediglich noch bekannt, dass Johann Scherer einer der ersten Kassierer der Schützengilde war. Als Schriftführer werden neben Ferdinand Huwig auch Arthur Klein und Josef Rassier genannt. Als Sportwart oder Schützenmeister (auch Schießmeister) werden neben Johann Lauer auch Alfons Barbian und Anton Forster genannt. Alfons Barbian war auch einige Jahre Schießmeister im Schützenbund und zwar für den Bereich Primstal. Auch die Vereinswirte wechselten im Laufe der Jahre mehrmals. So übernahm Anton Forster bereits 1928 das Vereinslokal. Im Jahre 1931 wurde dann Johann Kallenborn neuer Vereinswirt, der sich ebenfalls aktiv am Vereinsleben beteiligte. Ihm folgte Arthur Klein und Nikolaus Selgrath, bis das Vereinslokal im Jahre 1939 seinen Besitzer wechselte. Hans Huffer erwarb das Anwesen und nannte das Lokal in Gasthaus Huffer um. Der Krieg beeinträchtigte das Vereinsleben. Junge Mitglieder wurden zum Kriegsdienst gerufen, von denen sehr viele nicht mehr zurückkamen. Im Winter des Jahres 1944/45 wurde der Schießstand zerstört und die Tätigkeit der Schützengilde kam nach dem generellen Verbot aller Vereine nach Kriegsende ganz zum Erliegen. Die Vorstandsmitglieder mussten, um sich vor den Nachstellungen der Besatzungsmacht zu schützen, die noch verbliebenen Vereinsgewehre und Geräte vernichten. Der Schützengeist lebte jedoch in den alten Mitgliedern weiter. Sie wollten ihren geliebten Sport und die Pflege der Tradition nicht aufgeben. Man traf sich hin und wieder und tauschte Erinnerungen aus. Als im Jahre 1951 die Wiederzulassung der Schützenvereine bekannt wurde, fand am 4. März 1951 im alten Vereinslokal eine Versammlung zur Wiedergründung der Schützengilde ,,St. Hubertus“ Diefflen statt. Einberufer dieser Versammlung war der Mitbegründer von 1926, Schützenbruder Johann Lauer. Er wurde von der Versammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der weitere Vorstand wurde wie folgt gewählt: 2. Vorsitzender Franz Maar, Schriftführer Josef Kuhn, Stellvertreter Johann Sommer, Schützenmeister Alfons Barbian, Stellvertreter Werner Maar, 1. Kassierer Christian Lattwein, 2. Kassierer Johann Scherer, Beisitzer Alois Gimmler und Alois Backes. Die Schützengilde zählte bei Wiedergründung 12 Mitglieder, während sie bis zum Kriegsende 45 Mitglieder hatte. Der neugegründete Verein stand vor dem Nichts. Der Schützenstand war zerstört, die Gewehre und das übrige Vereinskapital vernichtet. Aber man ließ sich nicht entmutigen. Die Wiedererrichtung eines neuen Schießstandes wurde sofort in die Wege geleitet. Man bemühte sich, Sportgewehre und Munition zu beschaffen. Neue Mitglieder schlossen sich der Schützengilde an. Am 29. Mai 1951 fand dann im Gasthaus Zum Grünewald in Saarbrücken die Gründung des Schützenverbandes Saar e. V. statt. An dieser Gründungsversammlung nahm unsere Schützengilde neben den Schützengesellschaften 1848 Saarbrücken, 1849 Homburg, 1857 Dudweiler, den Schützenvereinen Ruhig Blut Püttlingen, SV Dillingen, Tell Quierschied, Ruhig Blut Ludweiler, 1897 St. Ingbert, Freischütz Schwalbach, KK Burbach und Tell Fürstenhausen teil. In den folgenden Monaten bemühte man sich um die Genehmigung zum Bau eines Schießstandes. Hierbei ergaben sich jedoch einige Schwierigkeiten, da auch von Seiten des neugegründeten Schützenverbandes Saar noch keine klaren Richtlinien vorlagen. Während die Schützengilde nach ihrer Gründung im Jahre 1926 sich schnell entfalten konnte, tat sie sich nach der Wiedergründung doch recht schwer. Es fehlten die Jäger und Förster, die vor dem Kriege wesentlich zum Erhalt der Schützengilde beitrugen. Außerdem hemmten auch die Erfahrungen des Krieges eine rasche Entfaltung. Die Grenzen zwischen militärischem und sportlichem Schießen wurden von den meisten Mitmenschen kaum erkannt, obwohl die Schützengilde bereits seit ihrer Gründung sich ganz klar vom militärischen Schießen distanzierte. (Dies wird zum Glück heute von den Dieffler Bürgern mit ganz wenigen Ausnahmen doch richtig erkannt und entsprechend
honoriert.) Es dauerte also einige Zeit bis sich die Schützengilde wieder profilieren konnte. Dies ging nicht ohne Spannungen von statten. So kam es, dass am 30.9.1951 ein neuer 1. Vorsitzender (OSM) gewählt werden musste, da Johann Lauer von seinem Amt zurückgetreten war. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde Franz Maar gewählt. In dieser Versammlung wurde dann auch Peter Weber für seine Verdienste um den Aufbau der Schützengilde und für sein Wirken im Schießsport allgemein zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden der Schützengilde gewählt.Im Oktober 1951 lagen endlich die Richtlinien zum Schießstandbau vor. Peter Weber, Alfons Barbian und Alois Gimmler wurden von der Versammlung beauftragt, das Gelände zu besichtigen und den Pachtvertrag mit der Eigentümerin Frau Wwe. Margarete Huffer vorzubereiten. Im März 1952 konnte dann endlich, nachdem alle Verträge abgeschlossen, vom Landesverband eine finanzielle Unterstützung zugesichert wurde und die Genehmigung erteilt war, mit dem Schießstandbau begonnen werden. Die Firma Braun & Söhne aus Diefflen wurde mit den Bauarbeiten beauftragt. Dazu leisteten die Mitglieder einen persönlichen und finanziellen Beitrag. Obwohl der Schießstand noch nicht fertig war, hatten sich bereits viele Schießsportinteressenten der Schützengilde angeschlossen. Es wurde wieder eine Jugendgruppe gegründet. Hans-Ernst Huffer und Ottmar Lorang gehörten zu den ersten, die dieser Jugendgruppe beitraten. Im Jahre 1953 wurde der Schießstand fertiggestellt. Das Schießtrainlng wurde wieder aufgenommen. Am 17. 10. ‚1953 wurde erstmals seit dem Kriege wieder ein Schützenkönig ermittelt. An diesem Schießen beteiligten sich 27 Schützen. Erster Schützenkönig nach der Wiedergründung der Schützengilde wurde Ewald Fuchs, vor Alois Gimmler und Peter Weber, die 1. bzw.2. Ritter wurden. Auch fand vom 17. 10. bis 8. 1’l . 1953 ein ,,Hubertusschießen“ statt, das sich ebenfalls großer Beteiligung erfreuen konnte. Hierbei wurde Jakob Scherer 1. Sieger vor Nikolaus Müller und Otto Holz. Mit dem im Saale Heckmann stattgefundenen ,,Hubertusball“ fand diese Veranstaltung ihren krönenden Abschluss. Auch die anderen Schützenvereine des Kreises, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen eigenen Schießstand hatten, kamen nun auch nach Diefflen, um dort zu trainieren. Wie aus den Protokollen hervorgeht wurde zum Beispiel dem Schützenverein Dillingen auf Antrag eine regelmäßige Schießerlaubnis erteilt. Mit Interesse verfolgte die Schützengilde auch das öffentliche Leben und die Veranstaltungen der Vereine von Diefflen und Umgebung und beteiligte sich stets daran. Es war z. B. eine Ehrenpflicht, an der Einweihung des Ehrenfriedhofes am 22. 11 .1953 teilzunehmen. Nicht nur bei vereinsinternen Feiern, sondern auch bei öffentlichen Veranstaltungen bewies die Schützenfamilie lebensbejahende Fröhlichkeit. Zum Ausdruck kam dies beim ersten Maskenball der Schützengilde am ‚l . Februar 1953 im Saale Brünnet (heute Gemeindehaus). Die Gilde bildete zusammen mit dem, wie es in einem Versammlungsprotokoll wörtlich heißt Gesangverein, Fußballklub und Brieftaubenverein“ eine Karnevalsvereinigung, die an den Hauptfastnachtstagen im Saale Brünnet die Maskenbälle veranstalteten. Auch an den Karnevalsumzügen waren die Schützen stets mit Wagen und Fußgruppen beteiligt. Fröhlichkeit und Ausgelassenheit hatten ebenso wie Ordnung und Disziplin ihren Platz in der Gilde. Ein Schütze, der laut im Schießstand redete oder gar fluchte oder den Anweisungen des Schützenmeisters sich widersetzte, wurde des Standes verwiesen und riskierte einen Vereinsausschluß. Ebenso streng und kritisch ging man mit dem Vorstand um. Die einzelnen Vorstandsposten mussten mehrmals neu besetzt werden, da den meisten Mitgliedern die Anforderungen zu hoch waren. So löste am 21 . Februar 1954 auch Ewald Merl den bisherigen 1. Vorsitzenden Franz Maar ab. Bereits im Dezember 1954 wurde der Vorstand mit Ausnahme des 1. Vorsitzenden und des 1. Kassierers wieder neu besetzt. Die Amtszeit des neuen Vorsitzenden war jedoch noch kürzer als die seines Vorgängers. Am 19. 6. 1955 übernahm dann Alfons Barbian, der bereits vor dem Kriege erfolgreich im Vorstand tätig war, dieses schwere Amt. Der weitere Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 2. Vorsitzender Jakob Scherer, 1. Schriftführer Klaus Koch, 2. Schriftführer Erwin Ackermann, ‚l . Kassierer Hans Repplinger, der als einziger sein Amt bereits seit 1952 innehatte, 2. Kassierer Hans Selgrath, 1. Schießwart Gerhard Groß, 2. Schießwart Gilbert Scherer, Schießschreiber Manfred Schmidt und die Beisitzer Alois Gimmler und Hermann Kartusch. Der neue Vorstand musste sich sofort bewähren. Es galt für 1956 das 30jährige Vereinsjubiläum vorzubereiten. Im Sommer 1956 waren alle Vorbereitungen abgeschlossen und das Fest wurde durch ein großes Preis- und Ehrenscheibenschießen eingeleitet. Dieses Schießen wurde durch die rege Beteiligung der Schützenvereine der ganzen Umgebung zu einem vollen Erfolg. Am Festsonntag zog ein großer Festzug durch den Ort, an dem sich neben den auswärtigen Schützenvereine auch die Dieffler Ortsvereine beteiligten. Am Abend wurde dann im Saale Brünnet mit einem Schützenball, zu dem zwei Musikkapellen aufspielten, gebührend gefeiert. Bei der Gründungsversammlung des Heimat- und Verkehrsvereins Diefflen war die Schützengilde ebenfalls vertreten und trug sich in die Mitgliederliste ein, wo sie mit Wirkung vom 1. November 1956 als korporatives Mitglied aufgenommen wurde. Sie beteiligte sich auch an den Gemeinschaftsveranstaltungen des HVD und der anderen Ortsvereine. Nachdem im Jahre 1956 das Luftgewehrschießen eingeführt wurde, errichtete man im Nebenzimmer des Vereinslokales, Gasthaus Huffer, einen Luftgewehrstand. Da dieses Schießen sich wesentlich billiger betreiben ließ als das Schießen mit dem KK-Gewehr, wurde für jeden Donnerstag ein Training angesetzt. Unsere Mannschaft beteiligte sich auch an den Vergleichskämpfen, die sie sehr erfolgreich bestand. In der Generalversammlung vom 16. März 1958 konnte der Sportwart Gerhard Groß berichten, dass unsere Mannschaft in der abgeschlossenen Saison 1957 ungeschlagener Meister wurde. In den folgenden Jahren bildete sich eine Mannschaft aus fünf Schützen, die die Gilde bei allen Veranstaltungen und Wettkämpfen vertrat waren es in den ersten Jahren noch zwei Mannschaften, die das Schießen mit dem Luftgewehr ausübten, so hatten sich inzwischen die besten Luftgewehrschützen zu einer Mannschaft zusammengefunden. In der Versammlung vom 23. März 1959 konnte der l. Vorsitzende die besten Schützen der abgeschlossenen Saison ehren. Es waren dies Erwin Ackermann, Gilbert Scherer, Reinhold Maar und Gerhard Groß. Diese Mannschaft, zu der auch Ludwig Hübner und nach dem Rücktritt von Erwin Ackermann vom aktiven Sport, Gilbert Quinten gehörten, steigerte ihre Leistungen von Kampf zu Kampf. Trotz der Erfolge dieser Mannschaft ging das Interesse der anderen Mitglieder am aktiven Luftgewehrschießen zurück. Die Zahl der Mitglieder hatte in den letzten Jahren nicht mehr zugenommen. Man vermisste vor allem den Zugang von Jugendlichen. Zu diesem Umstand trug, neben den Vorurteilen vieler Eltern, auch die veraltete Auffassung innerhalb des Vereins, dass man erst ab 18 Jahren am aktiven Schießsport teilnehmen dürfe, bei. Erst in einer Versammlung, die am 20. November 1960 stattfand, wurden die Aufnahmebestimmungen gelockert und die Aufnahme von Damen und Jugendlichen in die Schützengilde ermöglicht. Neben Marianne Huffer, die bereits 1953 als einzige Frau in ihrer Eigenschaft als Vertreterin der Hauseigentümerin, in die Gilde aufgenommen wurde, traten nun auch Therese Groß, Laura Gimmler, Edeltrud Haan, Rosa Kartusch, Margarete Lorang, Hannelore Lorang, Cäcilia Scherer, Anneliese Scherer, Hilde Selgrath, Friedel Selgrath und Lydia Selgrath bei. Schützenbruder Alois Gimmler, der das Amt des Geschäftsführers bereits 1958 übernommen hatte und auch seit Jahren die LG-Mannschaft betreute, erklärte sich bereit, die neuen Schützendamen mit dem Wesen des Schießsports vertraut zu machen. Nachdem im vergangenen Jahr eine Königskette für den Schützenkönig und ein Diadem für die Königin erworben wurden, wollte man in diesem Jahr eine einheitliche Uniform für alle Mitglieder kaufen. Die Ansichten darüber gingen weit auseinander. Trotz einigem Verdruss entschied man sich für eine Uniformjacke mit Hut. Die Damen entschieden sich später für schicke Dirndlkleider. Stolz stellte man bei der nächsten Generalversammlung fest, dass die Zahl der Mitglieder auf 50 angewachsen war. Die Luftgewehrschützen wurden Rundenkampfsieger und gewannen auch einige Freundschaftskämpfe und Pokalwettbewerbe. Zu dieser Feier lud Schützenkönig Alois Gimmler auch den Kreis-Schützenmeister Nikolaus Höhn und den Rundenkampfobmann Rosenberger aus Nalbach ein. Leider hatte man den Tod des Ehrenmitgliedes Johann Scherer zu beklagen. Schützenbruder Johann Scherer war 1926 ein Mitbegründer der Schützengilde ,,St. Hubertus,, Diefflen, und hatte nach dem Kriege wesentlich beim Wiederaufbau der Schützengilde mitgewirkt. Das Vereinsleben wurde geprägt durch die Luftgewehr-Rundenkämpfe, die jeweils im Winterhalbjahr von Oktober bis März stattfanden. Danach fanden die Vereinsmeisterschaften mit dem Luftgewehr und dem KK-Gewehr statt. Nach den Kreismeisterschaften, die jeweils von April bis Juni eines jeden Jahres stattfanden, beteiligten sich die Dieffler Schützen an den zahlreichen Schützenfesten mit ihren Preis- und Pokalschießen. Im Herbst fand dann das traditionelle Königschießen statt, das nach altem Brauch stets mit dem KK-Gewehr ausgetragen wurde. Ganz in Vergessenheit war das früher so beliebte Ostereier- und das Hubertusschießen geraten. Neben der Königsfeier fand alljährlich auch eine Familienfeier statt. Auch gaben die Aktiven mit ihren Erfolgen stets einen Grund zu irgendeiner Meisterschaftsfeier. Zur Unterhaltung bei solchen Veranstaltungen trugen einige Mitglieder durch Späßchen und Sketche bei. Hierin waren vor allem unsere Damen sehr rege. Sie trugen wesentlich zur geselligen Unterhaltung in der Schützengilde bei. Auf sportlichem Gebiet waren sie ebenfalls, dank der guten Ausbildung durch den Schützenbruder Alois Gimmler, bald sehr erfolgreich. Bald zählten sie zu den besten Damen-Mannschaften des Kreises. Leider ging es bei den Damen nach ein paar Jahren genauso wie Jahre zuvor bei den Herren. Die Aktiven trainierten eifrig, während die anderen Mitglieder sich immer mehr vom aktiven Schießsport zurückzogen. Man vergaß allmählich die eigentliche sportliche und gesellschaftspolitische Aufgabe der Schützengilde. Dies erregte sehr den Unwillen der Aktiven. Sie sahen sich oft allein gelassen und brachten ihren Unmut in einer Sitzung am 19. Mai 1962 zum Ausdruck. Daraufhin setzte derl . Vorsitzende für den 15. Juli 1962 eine Generalversammlung an. In dieser Versammlung legte AIfons Barbian nach siebenjähriger Amtszeit sein Amt nieder. Zum neuen Vorsitzenden wurde Gilbert Scherer gewählt. Der weitere Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 2. Vorsitzender Heinrich Hussung, Geschäftsführer Aloys Lumen, Stellvertreter Gilbert Quinten, 1. Kassierer Gerhard Groß, 2. Kassierer Gilbert Quinten, 1. Schießwart Hans Selgrath, 2.-l3. Schießwart Gilbert Scherer und Gerhard Groß, Damenwartin Cäcilia Scherer und Laura Gimmler, Beisitzer Alfons Barbian, Alois Gimmler und Rosa Kartusch. Schützenbruder Alfons Barbian wurde für seine Verdienste für die Gilde zum Ehrenpräsidenten der Schützengilde gewählt. Alfons Barbian war bereits vor dem Kriege als Sportwart im damaligen Vorstand tätig. Nach dem Kriege war er als Schießwart maßgeblich am Aufbau der Mannschaften beteiligt und war als 1. Vorsitzender der ruhende Pol, der den Verein mit Umsicht leitete. Auch Ludwig Hübner, aus Einhausen an der Bergstraße, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Ludwig Hübner war lange als Vorstandsmitglied und aktiver Schütze für die Gilde tätig. Leider war unser Ehrenvorsitzender und Mitbegründer Peter Weber verstorben. Er war auch nach dem Kriege als Ehrenvorsitzender noch immer um die Schützensache sehr bemüht. Der neue Vorstand ging mit viel Elan an die Arbeit. Er war noch sehr jung und hatte kaum Erfahrung (1. Vors. 24. Gesch. 22, Schießw. 24, 1. Kassierer 32). Doch trotz aller Anfangsschwierigkeiten gelang dieses Experiment der Verjüngung des Vorstandes gut. Die Zahl der Mitglieder war anfangs auf 38 zurückgegangen. Diesen Verlust hatte man bis zum Jahresende wieder aufgeholt und konnte per 1. 1. 1963 wieder 48 Mitglieder melden. Neben der Damenmannschaft konnte eine zweite LG-Herrenmannschaft zu den Rundenkämpfen starten. Während unsere Herren in der vergangenen Saison weniger erfolgreich waren, wurden unsere Damen Meister. ln dieser Damenmannschaft schossen die Schützenschwestern Cäcilia Scherer, Jenny Bommersbach, Laura Gimmler und Anneliese Scherer. Man führte das Ostereierschießen wieder ein, das bei den Mitgliedern wie bei den Dieffler Bürgern und vor allem bei der Jugend großes Interesse fand. Gegen das Anraten der übrigen Mitglieder lud Schützenbruder Aloys Lumen Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren zum Schießtraining ein und ließ sie auf eigene Kosten trainieren. Die Jugendlichen zeigten viel Begeisterung für den Schießsport und fügten sich schnell in die Gemeinschaft ein. Den Aufnahmeanträgen der Jugendlichen Theo Scherer, Walter Selgrath, Günter Kruppe, Gabi Lumen, Jürgen Reiter, Dietmar Bohr, Herbert Groß, Werner Ackermann und Joachim Kammer wurde stattgegeben. Diese Jungschützen trainierten unter der Anleitung des neu gewählten Jugendleiters Aloys Lumen und hatten bald die ersten großen Erfolge zu melden. Es ging mit den Leistungen der Aktiven wieder aufwärts. Das Jahr 1963 war für unsere Gilde recht zufriedenstellend. Wir beteiligten uns an vier Schützenfesten und zwar in Berus, Bilsdorf, Wadgassen und Pachten. Man beteiligte sich sehr erfolgreich am Preis- und Pokalschießen und belegte insgesamt vier erste, vier zweite und einen dritten Platz. Die Aktiven konnten neben zahlreichen Preisen auch vier Pokale, vier Plaketten und eine Ehrenscheibe mit nach Hause nehmen. Unser erster Vorsitzender Gilbert Scherer errang die von Bous gestiftete Oberschützenmeisterkette nebst Ehrenscheibe. Bei den Rundenkämpfen waren neben unseren Damen auch die Herren wieder erfolgreich. Unsere Jugendmannschaften errangen außer der Meisterschaft bei den Rundenkämpfen auch den Sieg bei den Kreismeisterschaften und belegten bei den Landesmeisterschaften den dritten Platz. Bei den sportlichen Veranstaltungen des Heimat- und Verkehrsvereins auf dem Sportplatz Babelsberg waren unsere Jungschützen in allen Disziplinen sehr erfolgreich. Für den Verein bedeutete das die Verpflichtung, sich besonders der Jugendarbeit anzunehmen. Es wurden neue Gewehre angeschafft. Der Schießstand war zu klein geworden. Deshalb plante man den Neubau eines Luftgewehrstandes neben dem alten KK-Stand. Jedoch ließ sich dieser Plan nicht so schnell verwirklichen, da es zwischen unserer Verpächterin und deren Nachbarn Grenzstreitigkeiten gaben. Man musste ihn später ganz aufgeben, da das Gelände für einen KK-Stand nicht die erforderliche Länge besaß. Trotz dieser schönen Erfolge geriet die Schützengilde im Jahre 1964 in eine ernste Krise. Durch private Differenzen, die in den Verein getragen wurden, funktionierte die Zusammenarbeit zwischen den Aktiven, den Inaktiven sowie dem Vorstand nicht mehr. In der Generalversammlung vom 9. August 1964 trat der Vorstand zurück. Es gelang unserem Ehrenvorsitzenden nicht einen neuen Vorstand zusammenzustellen. Als gegen 23.30 Uhr ein Mitglied nach dem anderen sich zurückzog und niemand bereit war ein Amt anzunehmen, musste der Versammlungsleiter Alfons Barbian die Fortsetzung der Versammlung vertagen. Der ehemalige Geschäftsführer Aloys Lumen setzte sich mit dem Ehrenoberschützenmeister Alfons Barbian in Verbindung und berief für den 23. August ‚1964 die Fortsetzung der Generalversammlung ein. In dieser Sitzung wurde dann folgender neuer Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Aloys Lumen, 2. Vorsitzender Hans-Ernst Huffer, 1. Kassierer Marianne Huffer, Geschäftsführer Hannelore Lorang,, Sportwart Reinhold Maar,2. Kassierer Gerhard Groß, Jugendwart Edgar Weber und stellvertretender Sport- und Jugendwart Ottmar Lorang. Die Beisitzer waren Albert Lorang, Alois Gimmler und Jakob Scherer. Durch diesen vereinsinternen Streit kehrten viele Mitglieder der Gilde den Rücken und die Zahl der Mitglieder schrumpfte von 68 auf 42 zusammen. Der neue Oberschützenmeister Aloys Lumen versuchte wieder neu aufzubauen. Die Damenmannschaft brach auseinander und die noch verbliebenen Schützenschwestern hatten kein Interesse mehr am aktiven Schießsport. So wurde das Hauptaugenmerk auf eine verstärkte Jugendarbeit gelegt. Der 1. Vorsitzende unternahm Wanderungen und kleine Fahrten mit eigenem Wagen mit den Jungschützen. Auch wurden die Trainingsmöglichkeiten erweitert und auch ein Gymnastik- und Leichtathletiktraining eingeführt. So erhielt die Schützengilde wieder neuen Auftrieb und es schlossen sich neben zahlreichen Jugendlichen auch ältere schießsportinteressierte Männer und Frauen wieder dem Verein an. Erfolge konnten vor allem wieder die Jugend verbuchen. Sie schossen – neben den eigens für die Jugend vorgesehenen Wettkämpfen – auch bei den Rundenkämpfen der Schützen mit beachtlichem Erfolg mit. Sie wurden Rundenkampfsieger, Kreismeister, 3. bei den Landesmeisterschaften und belegten bei den Bundesfernwettkämpfen unter 325 teilnehmenden Mannschaften den 14. Plalz. Beim Kreisschützentag in Bous errangen die Jungschützen den Jugendpokal. Auch auf leichtathletischem Gebiet waren unsere Jungschützen recht erfolgreich. Sie starteten für die DJK Saar, die mit ihrem Trainer, Herrn Nass und Herrn Eversold, unsere Jugend in ihr Trainingsprogramm einschlossen. Hierbei erreichten sie mit der 4 x 100-m-Staffel die Landesmeisterschaft. Leider musste unser KK-Stand, der baufällig geworden war, aufgegeben werden. Hinzu kam noch, dass unser Vereinslokal vorübergehend geschlossen war und die Eigentümerin bei einer Neuvermietung unsere Luftgewehranlage ohne vorherige Unterrichtung entfernen ließ. Nachdem die Schützengilde vor 40 Jahren in der ,,Hubertusschenke“ gegründet wurde und wir unser Vereinslokal dort hatten, mussten wir uns jetzt eine neue Unterkunft besorgen. Als Notbehelf wurde uns im Gasthaus ,,Zur Post“ ein Teil des Saales zur Verfügung gestellt. Trotz dieser widrigen Umstände wuchs die Schützengilde von Jahr zu Jahr und reihte einen Erfolg an den anderen. Ein Antrag bei der Gemeinde auf Errichtung einer Sportstätte wurde mit Wohlwollen aufgenommen. In einer Gemeinderatssitzung im März 1966 wurde einstimmig beschlossen, der Schützengilde eine entsprechende Sportstätte zu errichten. Da wir keinen KK-Stand mehr hatten und die Mietkosten auf fremden Ständen für die Vereinskasse auf die Dauer nicht tragbar waren, konzentrierten sich die Aktiven mehr auf das Schießen mit dem Luftgewehr. Das Königsschießen wurde 1967 zum ersten Mal nur mit dem Luftgewehr ausgetragen. Damit auch alle Inaktiven sich daran beteiligen konnten und auch alle die gleiche Siegeschance haben, wurde das Blattl-Schießen eingeführt. Der König wurde von seinen finanziellen Verpflichtungen entbunden. Dies wirkte sich positiv auf die Teilnehmerzahl aus. Seitdem die Jugend in unserer Schützengilde so stark vertreten ist, wurde natürlich neben dem Schützenkönig und der Schützenkönigin mit ihrem Hofstaat auch ein Kronprinz mit seinen Pagen herausgeschossen. Der erste Kronprinz der Schützengilde war Hermann Groß. Im Jahre 1968 wurde zur Ergänzung unseres Schießprogramms das Luftpistolenschießen eingeführt. Unsere Gilde beteiligte sich erfolgreich an den Kreismeisterschaften. Dies spornte die anderen Aktiven an und sie versuchten sich ebenfalls in dieser neuen Waffenart. Im gleichen Jahr wechselte die Schützengilde abermals das Vereinslokal. Im Gasthaus Stutz wurde uns der große Saal zur Verfügung gestellt. Hier konnten wir nun sieben Luftgewehrstände aufbauen. Das war zur Entfaltung des Schießsports in unserer Gilde sehr nützlich. Es hatten sich wieder junge Damen der Schützengilde angeschlossen, die sich aktiv am Schießsport beteiligten. Es wurden Übungsleiter vom Landesverband angefordert und auch gestellt, die mit unseren Damen und mit unserer Jugend entsprechende Lehrgänge abhielten. Leider konnte diese Damenmannschaft nicht mehr an die Erfolge der ersten Dieffler Damenmannschaft anknüpfen. Nach zweijähriger Beteiligung an den Rundenkämpfen zog sich ein Teil der Damen vom aktiven Schießsport zurück, so dass die Mannschaft wieder auseinanderbrach. In diesen Jahren beteiligte sich die Schützengilde mit insgesamt acht Mannschaften an den verschiedenen Rundenkämpfen. Bei den Kreismeisterschaften waren wir in allen Klassen vertreten und erzielten beachtliche Erfolge. War unsere Jugend in den Jahren von 1963 bis 1966 eine der ersten und besten Mannschaften des Kreises Saarlouis mit dem Luftgewehr, so war es nun wieder die Dieffler Schützengilde, die als erster Verein des Kreises eine Jugend- bzw. Juniorenmannschaft mit der Luftpistole stellte. Angeregt durch die Erfolge mit der Luftpistole wurde 1969 auch das Sportpistolenschießen in unser Programm aufgenommen. Um die Zusammenarbeit mit den übrigen Dieffler Ortsvereinen zu vertiefen, haben wir 1969 ein Wanderpokalschießen organisiert, das nun alljährlich die Dieffler Ortsvereine zu einem Schießwettkampf auf unserem Stand zusammenführen sollte. Dieser Pokal wurde vom Bürgermeister Hans Ring gestiftet. Ebenso stiftete unser ‚1 . Vorsitzender Aloys Lumen eine Wanderplakette als Wanderpreis für alle Dieffler Vereinsvorsitzenden. Leider wurde der ideelle Sinn und Wert dieses Pokalwettbewerbes noch nicht von allen Vereinen erfasst. Die Schützengilde erlebte, dank dieser Erfolge, einen enormen Auftrieb und die Zahl der Mitglieder stieg zum ersten Mal über 100. Lediglich das KK-Schießen vermisste man und das Verlangen danach brach bei den einzelnen Mitgliedern immer wieder durch. Aus diesem Grunde stiftete der Schützenkönig des Jahres 1970, Schützenbruder Richard Groß, einen ,,Hubertuspokal“. Dieser Pokal sollte nun in jedem Jahr mit dem KK-Gewehr herausgeschossen werden. Das Hubertusschießen wurde in der Gilde mit Begeisterung aufgenommen. Für dieses Schießen mussten wir wieder einen Stand mieten. Das gleiche Problem stellte sich beim Schießen mit der Sportpistole. Dadurch gestaltete sich das Schießen mit diesen beiden Waffenarten für den einzelnen Schützen zu teuer, so dass nur wenige diesen Sport betreiben konnten. Dieses Schießen konnte sich dadurch in unserer Gilde noch nicht so recht entfalten. Umso beachtlicher sind die gelegentlichen guten Platzierungen bei den Kreismeisterschaften. Nach der Eingemeindung von Diefflen in die Stadt Dillingen nahmen wir mit dieser Verbindung auf und erhielten per 1. 1. 1972 ein Gelände an der Beckinger Straße zum Schießstandneubau verpachtet. Leider konnte bis heute aus technischen Gründen mit dem Bau noch nicht begonnen werden. ln der Generalversammlung von 1973 wurde ein erneuter Mitgliederzuwachs festgestellt. Dem Bericht des Sportwartes war zu entnehmen, dass unsere 1. LG-Mannschaft und auch die 1. LP-Mannschaft wieder Meister bei den Rundenkämpfen geworden war. Damit stieg unsere 1. LG-Mannschaft in die Kreisklasse und die 1. LP-Mannschaft sogar in die Regional-Liga West auf, was ein bisher höchster Leistungsstand unserer Schützen bedeutete. Auch unsere LP-Juniorenmannschaft war zum dritten Mal hintereinander Kreismeister und Saarl. Vizemeister geworden. Beim Fernwettkampf auf Bundesebene belegten unsere Junioren den 5. Platz. Mit Zufriedenheit berichtete Sportwart Dietmar Bohr, dass auch das Ostereierschießen wie auch das Hubertusschießen wieder ein voller Erfolg war. Die Vereinsmeisterschaften wurden mit dem Luftgewehr, dem KK-Gewehr, der Luftpistole und der Sportpistole ausgetragen. Neben dem Schießen wurden Fußballfreundschaftsspiele gegen andere Schützenvereine und gegen die Dieffler Ortsvereine durchgeführt. Zugunsten der SOS-Kinderdörfer veranstaltete die Schützengilde ein Preisschießen, das man als schönen Erfolg verbuchen kann. Diese schönen Erfolge hielten auch im Sportjahr 1973/74 an und bewirkten einen weiteren Zugang von aktiven Mitgliedern. So konnten wir sogar mit drei LG-Mannschaften und zwei LP-Mannschaften die Rundenkämpfe bestreiten, obwohl uns seit’1968 laufend ca. 10 bis’12 Aktive fehlten, die ihren Bundeswehrdienst antreten mussten. Bei den Stadtmeisterschaften errangen unsere Einzelschützen und Mannschaften insgesamt 7 Meistertiteln. Bei den Kreismeisterschaften wurde erstmals neben der Juniorenklasse auch die Jugendklasse mit der Luftpistole zugelassen. Es war schon fast zur Tradition geworden, dass immer, wenn eine Waffenart für Jugendliche neu zugelassen wurde, die Jugend der Dieffler Schützengilde mit als Wegbereiter galt. So war es auch diesmal, als zu den Kreismeisterschaften 1973 erstmals eine Jugendklasse für Luftpistole eingeführt wurde. Unsere LP-Jugendmannschaft wurde erster Kreismeister dieser Waffenart und Klasse. Dagegen musste unsere Juniorenmannschaft, die durch das Fehlen der zur Bundeswehr eingezogenen Schützen geschwächt war, mit dem 2. Platz sich zufrieden geben. Unsere Schützenmannschaft errang mit der LP einen guten 5. Platz. Bei den Landesmeisterschaften erreichte unsere Jugendmannschaft mit Armin Schröder, Hans-Georg Schmitz und Guido Lumen einen dritten Platz. Unsere Luftpistolenschützen waren die Stützen der Schützengilde geworden. Sie schossen die besten Ergebnisse und gewannen die meisten Wettkämpfe. So belegte unsere 1. LP-Mannschaft gleich im ersten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Regionalliga den dritten Tabellenplatz. Zur Bereicherung des vereinsinternen Angebotes stiftete unser Vorsitzender Aloys Lumen ein schönes Zinnbild als Wanderpreis für Schützenpaare. Dieses Paar-Schießen wurde an jedem Vatertag veranstaltet. Die Paare trafen sich im Vereinslokal bei Kaffee und Kuchen, der auch gestiftet war. Dann wurde mit dem Luftgewehr und mit der Luftpistole von beiden Partnern um den Wanderpreis geschossen. Das Siegerpaar erhielt den Wanderpreis und außerdem mit den beiden nächstplatzierten Paaren je einen Zinnstamper. Das Paar Ursula und Herbert Hoen hat diesen Preis in den Jahren 1972, 1973 und 1974 gewonnen und hat als Eigentum dieses Zinnbild erhalten. Bei den Kreismeisterschaften 1974 belegte unsere Schützenmannschaft mit der Luftpistole bereits den dritten Platz und erreichte die Qualifikation zu den Landesmeisterschaften, wo sie ebenfalls eine gute Platzierung erreichte. Unsere Jugend konnte ihre Position weiter festigen und wurde wieder Kreismeister und Dritter bei den Landesmeisterschaften. Auch unser Senior Alfons Barbian wurde Kreismeister und belegte bei den Landesmeisterschaften in Dudweiler einen guten fünften Platz. Bei den Luftgewehr-Rundenkämpfen konnte sich unsere 2. Mannschaft die Meisterschaft in der B-Klasse holen und stieg in die A-Klasse auf. ln der Sitzung vom g. 7. 1974 wurde der Bläser-Chor aus der Taufe gehoben. Als Ehrengast konnte Oberschützenmeister Aloys Lumen den 1. Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins Diefflen, Herrn Rudolf Engstler, begrüßen. Herr Engstler beglückwünschte die Schützengilde zur Gründung eines Bläser-Chores und zeichnete die Möglichkeiten auf, die dadurch unserer Gilde erwachsen. Zum Chorleiter wurde Herbert Groß gewählt, der zusammen mit Hermann Both sogleich eine Kostprobe seines Könnens gab, was bei allen Anwesenden viel Beifall fand. Noch im gleichen Jahr trat unser Chor bei verschiedenen Veranstaltungen in unserer Gemeinde und auch bei Vereinen in und außerhalb des Kreises Saarlouis auf. Die weiteren Mitglieder, die sich bei der Gründung als aktive Bläser eintrugen, waren: Dietmar Bohr, Guido Lumen, Armin Schröder, Rudi Quinten und Walter Selgrath. Man erwarb für alle Bläser neue Fürst-Bless-Hörner, die zu einem sehr günstigen Preis an die Mitglieder weitergegeben wurden. Inzwischen hat sich ein Bläserstamm gebildet, der regelmäßig übt und auch bei Veranstaltungen auftritt. Aktive Bläser sind im Jubiläumsjahr der Chorleiter Herbert Groß, Arthur Schmitz, Rudi Quinten, Walter Selgrath, Edmund Lehnen, Guido Lumen und Bodo Lumen. Zu den Rundenkämpten 1974175 konnten wir dann neben den drei LG-Mannschaften auch eine dritte LP-Mannschaft melden. Bei den Kreismeisterschaften 1975 ging unsere Schützengilde als erfolgreicher Verein der Disziplin Luftpistole hervor. In der Schützenklasse wurde Aloys Lumen mit 375 Ringen Kreismeister. Ebenso wurde unsere 1. LP-Mannschaft mit Aloys Lumen, Herbert Hoen, Dietmar Bohr und Alfred Jäger mit 1435 Ringen Kreismeister. In diesem Jahr stellt Diefflen als erster Kreisverein eine Luftpistolen- Damenmannschaft, die auch gleich Kreismeister wurde. Es schossen in dieser Mannschaft Ursula Hoen, Marlis Bohr und Christa Schröder, die auch bei den Landesmeisterschaften den 2. Plalz belegten. Unsere Jugendmannschaft setzte sich ebenfalls mit der Luftpistole eindrucksvoll in Szene. Die 1. LP-Jugendmannschaft mit Udo Scherer, Hans-Georg Schmitz und Guido Lumen wurde sicher Kreismeister vor unserer 2. Lp- Jugendmannschaft in der Bernd-Michael Lorang, Armin Schröder und Volker Spurk schossen. Die weiteren Plätze belegten die Mannschaften von Roden und Bous. Auch in der Einzelwertung stellten wir mit Udo Scherer den Kreismeister. Bei den Landesmeisterschaften belegte unsere 1. LP-Jugendmannschaft den B. Platz und unsere 2. Lp-Mannschaft den 5. Platz. In der Einzelwertung wurde hierbei Udo Scherer mit guten 350 Ringen Saarländischer Vizemeister. Damit hatte Udo Scherer als erster Dieffler Schütze die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft erreicht, wo er mit 338 Ringen in noch recht guter Platzierung lag. Bei den im Jubiläumsjahr stattgefundenen Kreismeisterschaften trumpften unsere Jungschützen wieder groß auf. Es wurde eine neue Wettkampfklasse geschaffen. Die bisher gültige Jugendklasse für alle Jugendlichen bis zum 17. Lebensjahr wurde geteilt. Die Jugendklasse ist nun für ’15-, 16- und 17jährige Schützen in den Waffenarten Luftgewehr und Luftpistole. Darunter ist nun die Schülerklasse für alle Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr. In dieser neuen Klasse konnten wir in der Waffenart Luftpistole als einziger Kreisverein eine Schülermannschaft und fünf Einzelschützen an den Start schicken. Unsere Mannschaft wurde natürlich Kreismeister. Auch in der Einzelwertung stellten wir bei der männlichen Schülerklasse mit Guido Lumen den Kreismeister, wie bei der weiblichen Schülerklasse mit Ruth Blaß. Unsere Jugendmannschaft konnte ihre dominierende Stellung im Kreis mit der Luftpistole weiter festigen und wurde mit Markus BIaß, Udo Scherer und Hans-Jürgen Schmidt wieder Kreismeister mit 974 Ringe. Auch in der Einzelwertung stellte Diefflen mit Markus Blaß, der 348 Ringe schob, den Kreismeister. Erfolgreich waren auch Udo Scherer (336 Ringe, 3. Platz) und Hans-Jürgen Schmidt (290 Ringe,8. Platz). Unsere neue Juniorenmannschaft wurde ebenfalls Kreismeistermit 924 Ringen. In der Einzelwertung belegte hierbei Hans-Georg Schmitz mit 326 Ringen den S. Platz, Bernd Michael Lorang mit 302 Ringen den 8. platz und Armin Schröder mit 296 Ringen den 9. Platz. Eine Damenmannschaft konnten wir diesmal nicht an den Start schicken. Dafür beteiligten sich in der Schützenklasse zwei LP-Mannschaften an den Kreismeisterschaften. Unsere 1. LP-Mannschaft war in diesem Jahr nicht so gut aufgelegt wie im vergangenen Jahr und musste sich mit dem 3. Platz zufrieden geben. Mit der Sportpistole beteiligten wir uns in diesem Jahr erstmals auch mit einer Juniorenmannschaft an den Kreismeisterschaften. Während sich bei unserer Schützenmannschaft die fehlenden Trainingsmöglichkeiten sehr stark bemerkbar machten, wurde unsere Juniorenmannschaft mit Udo Scherer, Markus Blaß und Hans-Georg Schmitz Kreismeister. In der Einzelwertung wurde Udo Scherer mit 248 Ringen Vizemeister vor Markus Blaß, der 245 Ringe schoss und Hans-Georg Schmitz 242 Ringe sowie Guido Lumen, der 216 Ringe schoss und noch den 7. Platz erreichte. Dagegen konnte unsere Schützenmannschaft mit Herbert Hoen 256 Ringe, Aloys Lumen 243 Ringe, Dietmar Bohr 233 Ringe und Alfred Jäger 220 Ringe, sich gegen die sehr starke Konkurrenz, die alle einen Schießstand besitzen, nicht behaupten. Hoffen wir, dass auch wir bald über einen Schießstand verfügen können, damit unsere Aktiven richtig trainieren und sich entfalten können. Es würde uns freuen und wäre für Diefflen gewiss auch eine Ehre, wenn wir durch entsprechenden Nachwuchs unsere führende Stellung in der Jugendarbeit halten und weiter ausbauen könnten. Damit wäre auch gleichzeitig der Leistungsnachweis für unsere Schützenmannschaften gewährleistet.

Anfang der 70-erJahre begann der Vorstand mit der Planung für ein Schützenhaus. Insbesondere die Suche nach einem geeigneten Gelände gestaltete sich schwierig. Im Jahre 1976 feierte die Schützengilde ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum zusammen mit dem 26. Kreisschützentag in einer dreitägigen Veranstaltung. Leider spielte der Wettergott nicht mit und die Veranstaltung endete mit einem nur geringen finanziellen Erfolg. Ein voller Erfolg war die Veranstaltung für das ,,Wir- Gefühl“ des Vereins. Deshalb begann der Vorstand in der Folge wieder mit verstärkten Bemühungen zur Errichtung eines Vereinshauses mit einer Schießanlage. Zwischenzeitlich wurde der bisherige Schießstand im Gasthaus ,,Stutz“ von der Stadt wegen Baufälligkeit des Saales gesperrt und der Verein musste nach langem Suchen auf die Bühne des Gemeindehauses umziehen. Die Bedingungen für Training und Wettkampf waren miserabel. Vor jedem Training und Wettkampf eine Stunde Aufbau und hinterher eine Stunde Abbau der Schießanlagen. Inzwischen wurde ein Gelände gefunden (von der Stadt Dillingen langfristig gepachtet) und mit der Planung des Schützenhauses begonnen. Ein Architekt wurde beauftragt, ein Schützenhaus mit zehn Sportpistolen, zehn 5O-Meteranlagen, davon fünf I00 m Bahnen und zwei 300 m Bahnen zu planen. Der Plan wurde eingereicht, von der unteren Baubehörde genehmigt und an das Gewerbeaufsichtsamt zur immissionsrechtlichen Genehmigung weitergeleitet. Nach einigen Wochen kam der Schock, der Plan wurde als immissionsrechtlich nicht genehmigungsfahig vom Gewerbeaufsichtsamt abgelehnt. Bald stellte sich heraus, dass die Stadt Dillingen während des Genehmigungsverfahrens die Bebauungsgrenzen umgelegt hatte und somit die Mindestabstände zu einem allgemeinen Wohngebiet nicht mehr gegeben waren. Hinzu kam, dass das Vereinsleben unter den Bedingungen im Gemeindehaus stark gelitten hatte. Von ehemals drei Luftgewehrmannschaften und drei Luftpistolenmannschaften waren nur noch zwei Luftpistolenmannschaften übrig geblieben. Auch die Vereinskasse sah gar nicht mehr so gut aus, die Planung, Statik und Prüfstatik hatten sich deutlich in der Kassenlage niedergeschlagen. Im Vorstand der Schützengilde wurde intensiv beraten und gestritten, wie es weitergehen soll. Der Schützenbruder Erwin Hemmerling machte den Vorschlag,
an die Stadt heran zu treten und zu fordern, die in der Planung befindliche Sporthalle zu unterkellern, statt sie auf Pfähle zu stellen und dort eine Schießanlage zu planen. So entstand der Schützenkeller unter der Sporthalle. Im Jahre 1983 wurde die Sporthalle fertig gestellt. Die Schützengilde war von den sportlichen Aktivitäten her kaum mehr aktiv Ende der Rundenkampf-Saison l982 / 83 war im aktiven Bereich nur noch eine Luftpistolenmannschaft mit insgesamt vier Schützen und eine Jugendmannschaft übrig geblieben. Diese waren nicht mehr bereit, im Gemeindehaus noch eine Saison unter diesen Bedingungen weiter zu schießen, so entschloss man sich im Mai 1983. zumindest ein Provisorium bis Oktober, den Beginn der Rundenkämpfe fertigzustellen. Die erste Hürde war das Wasser, das sich im Keller der Sporthalle 52 cm hoch gesammelt hatte, zu entfernen. Zum Glück erklärte sich die Feuerwehr Diefflen bereit. Das Wasser abzupumpen. Leider blieben noch 3 -5 cm Wasser, die nicht abgepumpt werden konnten, übrig. Es dauerte zwei bis drei Wochen bis das Wasser mit Besen, Plastikbecher und Eimern aus dem Untergeschoss entfernt war. In der Hauptsache waren es Spenden von Vereinsmitgliedern, die den Bau des provisorischen Luftgewehr- und Luftpistolenstandes finanzierten. Pünktlich zur Saison 1983 / 84 war das Provisorium fertig und es gab einen deutlichen Aufwärtstrend, das Vereinsleben blühte langsam auf und auch sportlich ging es wieder bergauf. Im Jahre 1983 kandidierte Aloys Lumen, nach 21 Jahren als Vorsitzender, nicht mehr für den Vorstand der Schützengilde und wurde auf Vorschlag von Franz Kiehn zum Ehrenvorsitzenden
gewählt. Der Verein entwickelte sich schnell und gut, insbesondere der Bereich der Jugend gab dem Verein sportliche Impulse. Auch der Ausbau ging weiter, mit ca. 450 Meter Elastomrerdichtbahnen
wurde der Bereich Luftdruckstände, Flure, vorderer Bereich 50 m Stand und der 25 m Stände abgedichtet, ca. 450 m2 Estrich verlegt, der Fliesenbelag auf den Fußboden aufgebracht, Elektroinstallationen ausgeführt, gestrichen und Schreinerarbeiten im l.0 m-Stand erledigt und eine Heizung eingebaut. Im Jahre I986 konnte der Luftdruckwaffenstand von Pastor Alfred Knauf durch den ersten Schuss anlässlich der 60-Jahr-Feier eingeweiht werden. Auch die Planung der Feuerwaffenstände ging weiter. Im Herbst 1986 bekam der Verein die immissionsrechtliche Genehmigung zur Errichtung der Feuerwaffenstände. Sportlich ging es beständig aufwärts.
1987 wurde eine l0 m-Anlage zum Schießen auf den laufenden Keiler installiert. In den 90erJahren dominierte die Schützengilde im Kurzwaffenbereich das Geschehen im Saarland, insbesondere bei
der Jugend 1992 / 93 Aufbau des fünfschussigen Luftpistolenstandes und gleichzeitig wurde ein neuer ,,Anlauf“ genommen zum Ausbau des Feuerwaffenstandes. Der Auswerteraum wurde errichtet, Türen und Fenster eingebaut, die Elektrik installiert, die Beleuchtung auf der 50 Meter-Anlage montiert, Bodenbeläge verlegt, mit der Verkleidung der Wände begonnen; die Stahlplatten
für den Kugelfang wurden gekauft und teilweise montiert. Dieser ,,Anlauf“ zum Ausbau des 50 -Meter-Feuerwaffenstandes scheiterte letztlich an den Kosten der Be- und Entlüftungsanlage. Dann ging es eine Zeit lang nur schleppend weiter, was zum größten Teil auf finanzielle Schwierigkeiten zurückzuführen.
Eine neue arbeitsreiche Zeit ! –
,,das Jahr 2000,,(Standausbau)

Im Jahr 2000 begann man mit der Planung und Ausbau des Schießstandes. Es konnte wie de r nach vorne geblickt werden. Der Ausbau der Feuerwaffenstände begann. Aufgrund neuer Vorschriften wurde der schon früher erstellte Teilausbau wieder zurückgebaut. Die Schießanlage wurde neu geplant. Die Planung der einzelnen Bauabschnitte lief parallel zum Ausbau. Anfang 2003 begann der Bau der Lüftungsanlage. Im Februar 2004 wurde die Schallisolierung bestellt. Im April 2004 begann die Montage des Schallschutzes, die ein Jahr dauerte. Im Frühjahr 2004 wurde die Lüftungsanlage mit der Installation der Außenanlage fertiggestellt. Parallel dazu wurden der Kugelfang, die 50 m-Anlage und die 25 m-Anlage geplant und montiert. Die Fertigstellung des Kugelfangs verzögerte sich bis zum
Sommer 2005, da die geforderte Stahlqualität nicht in ausreichender Menge preisgünstig lieferbar war. Im Herbst 2005 wurde n ca. 400 m2 Estrich verlegt und die Zug- und Drehanlage sowie die Tische und Abtrennungen der Feuerlinie fertiggestellt. Nach dem Austrocknen des Estrichs konnte die erforderliche Versiegelung der Bodenflächen erfolgen. Damit war der erste Bauabschnitt, die Erstellung von fünf 50m-Bahnen und fünf 25m-Bahnen abgeschlossen. Für die kommenden Jahre hat sich die Dieffler Schützengilde zum Zielgesetzt, sportlich wieder an die 90er-Jahre anzuknüpfen. Der große Tag für die Dieffler Schützen steht bevor: Am 12. August 2006 wird unser Feuerwaffenstand feierlich eingeweiht. Nach langen arbeitsreichen Jahren, freuen sich die Dieffler Schützen darauf, ihren neuen Schießstand der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Diefflen, im Jubiläumsjahr 2006
Allzeit gut Schuss